Mit dem Ausbruch der globalen Pandemie konnte man zusehen, wie ein über 200 Jahre alter Geschäftsrhythmus, der aus einem 9-to-5 Arbeitstag und hektischem hin- und herpendeln bestand, völlig aus den Fugen geriet. Mitarbeiter mussten plötzlich remote arbeiten.
Ja, COVID-19 hat unser Leben auf den Kopf gestellt und die Verschiebung von traditionellen Arbeitsrhythmen ausgelöst und beschleunigt. Feste Arbeitszeiten und fixe Arbeitsplätze wurden über Nacht verändert, ersetzt, neu gedacht.
Viele sind der Meinung, dass die Arbeitswelt nach und nach wieder zu einer Art Normalität zurückkehren wird. Allerdings werden hybride Treffen, bei denen ein Teil der Mitarbeiter virtuell zugeschaltet und der andere Teil aus dem Büro teilnimmt, zur Norm werden.

Nachdem in den vergangenen Jahren ein enormer Trend hin zu Umgebungen für spontane Meetings zu verzeichnen war, werden künftig wieder formelle Meetingräume bevorzugt.
Unternehmen beschäftigen sich daher mit Konzepten, die mehr persönliche Begegnungen erlauben und gleichzeitig hybride Konzepte der Zusammenarbeit unterstützen.
Eines ist klar: Die Veränderung der Arbeitsweisen während der Pandemie hat die Erwartungen der Menschen an ihren Arbeitsplatz verändert – sie wünschen sich in Zukunft mehr Flexibilität.
Flexible Arbeitsformen sind gekommen, um zu bleiben
Der nachhaltige Wandel unserer Arbeitswelt, den die Pandemie noch verstärkt hat, ist in allen Ebenen der Unternehmen angekommen. Als Ort der Begegnung und des Austauschs mit KollegInnen bleibt das Büro bzw. der Arbeitsplatz weiterhin von großer Bedeutung. Einen Anteil der Arbeitszeit möchten die Menschen aber auch außerhalb des traditionellen Büroumfelds verbringen.
Hybride Arbeitsmodelle gehören daher nun zu unserem Arbeitsalltag, innovative Kollaborationslösungen wie Microsoft Teams ersetzen physische Meetings und berufliches Pendeln. Aus traditionellen Büros werden hybride Arbeitswelten wachsen, welche die digitale und analoge Zusammenarbeit in einer Selbstverständlichkeit verbinden. Hybrid ist der neue Trend, denn nur virtuell ist vielen zu anstrengend, aber auf die Vorteile will man auch nicht verzichten. Dies bietet Unternehmen die Chance, mit dem Büro einen Ort für Begegnung und Identität als Bühne für die gelebte Kultur zu kreieren.
Unternehmenskultur als verbindendes Element
Die hybride Arbeitswelt schafft jedoch neue Herausforderungen. Das Plaudern an der Kaffeemaschine, das gemeinsame Mittagessen oder die informellen Gespräche – all diese Interaktionen haben einen großen Einfluss auf eine gesunde Unternehmenskultur und damit auch auf die Innovationsfähigkeit und Kreativität eines Unternehmens. Neue Denkweisen gedeihen, wenn Menschen das Gefühl haben, geschätzter Teil eines Teams und einer Vision zu sein. Insbesondere bei hybriden Teams werden grundlegende neue Verhaltensweisen der Mitarbeiter benötigt, damit Teamwork auch standortübergreifend und virtuell funktioniert. Damit Teams agil, innovativ und rücksichtsvoll agieren, basieren Arbeitskulturen auf Werten wie Inklusion, Neugierde und Zielorientierung. Die Unternehmenskultur hat dabei maßgebliche Auswirkungen auf die Zufriedenheit und Produktivität der Beschäftigten in Remote-Arbeit.

Das Büro als Begegnungsstätte
Zwei Trends in Sachen Arbeitswelt stehen fest: Viele Unternehmen haben ihre bisherige Skepsis gegenüber dem Homeoffice durch den Praxistest während der Pandemie aufgegeben. Homeoffice funktioniert. Zugleich verbreitet sich die Erkenntnis, dass Büros als Begegnungsstätte eine unverzichtbare Funktion haben. Ein Weg, eine solche Begegnungsstätte zu schaffen, sind eben hybride Konzepte, die Präsenz- und virtuelle Zusammenarbeit verbinden.
Zukünftig werden immer mehr Arbeiternehmer einen Teil ihrer Arbeitszeit nicht mehr vor Ort verbringen. Ganz nach dem Motto: „Daheim das konzentrierte Arbeiten, im Büro die Gemeinschaft, der Austausch, die Entwicklung und Kreativität“.
Unternehmen erkennen daher noch stärker, dass sie Raum für Empathie, Kreativität und Erfindergeist benötigen, wenn sie im „War for Talents“ wettbewerbsfähig bleiben wollen. Eine zukunftsorientierte Arbeitsumgebung muss mehr sein als die Kopie oder Abwandlung eines Notwendigkeitsraums in schickem Design. Wir plädieren für den Ansatz, künftige Arbeitswelten als Möglichkeitsräume zu konzipieren. Räume lassen sich von den Menschen, die sie nutzen, schnell an deren Bedürfnisse anpassen, denn sie sind multifunktional und bieten Auswahl an: So ist es zum Beispiel möglich, in unterschiedlichen Körperhaltungen, also im Stehen und im Sitzen oder auch im „Loungen“, darin zu arbeiten – digital oder analog.
Die Erfahrungen der letzten Monaten haben gezeigt, die neue Arbeitswelt ist bereits Realität! Es liegt nun daran, sich diese anzueignen – als Unternehmen und für sich persönlich. Das Potenzial des hybriden Arbeitsplatzes der Zukunft liegt in der Selbstverständlichkeit der Verschmelzung digitaler und analoger Zusammenarbeit – beispielsweise im neu gestalteten Büro!